Haben Sie gewusst, dass wir Menschen die Fähigkeit besitzen aus Sonnenlicht Energie zu gewinnen? Da bekommt „Sonne tanken“ gleich eine ganz andere Bedeutung. Und wir merken es sofort. Denn sobald der Frost den ersten warmen Sonnenstrahlen weicht, Bäume und Wiesen wieder grün und die Tage länger und heller werden, erwachen auch in uns die Lebensgeister. Wir wollen nach draußen, tief einatmen, die Sonne genießen und die grauen Wintertage abschütteln. Das hat einerseits mit unseren Hormonen zu tun. Durch das vermehrte Licht produzieren wir mehr vom Botenstoff Serotonin, das nicht umsonst auch als Glückshormon bezeichnet wird. Zum anderen können wir mit der Rückkehr des UVB-Lichts wieder Energie aus der Sonne ernten.  Wenn ab März die Tage wieder länger werden und UVB-Licht auch in unseren Breitegraden auf die Erde trifft, können wir damit beginnen unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien, wieder mit Energie aufzuladen.

Die menschliche Photosynthese 

Tatsächlich kann der Mensch, genau so wie Pflanzen, aus der Sonne Energie gewinnen. Bei den Pflanzen kennt man die Photosynthese, bei der aus Licht, Wasser und Kohlendioxid Glukose und Sauerstoff entstehen. Lange glaubte man, dass nur Pflanzen aus Sonne Energie gewinnen können. Doch 2010 kam es zu einem Paradigmenwechsel, als Wissenschaftler beweisen konnten, dass es auch eine menschliche Photosynthese gibt. Genauso wie Pflanzen Chlorophyll als Lichtfänger besitzen, ist das im menschlichen Körper das Pigment Melanin. Melanin steckt in unserer Haut, in unseren Augen und in unseren Haaren. Es sorgt nicht nur für Pigmentierung, sondern kann mithilfe von UV-Frequenzen unser Wasser im Körper so aufspalten, dass Elektronen und Protonen entstehen. Die Teilung des Wassermoleküls ist auch die allererste Reaktion der Photosynthese bei Pflanzen. Unsere Hauptenergiequelle sind also Elektronen, die frei verfügbar sind und als Strom fließen. Idealerweise stammen sie aus drei Quellen: der Sonne, indirekt aus der Nahrung und aus dem Erdmagnetfeld. Letztlich geht es immer um Elektronen und Protonen, die unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien mit Energie versorgen.

UVB – der Energiegeber

Den größten Energiekick bekommen wir aus der UVB-Strahlung. Denn UVB ist die energiereichste Strahlung, die uns auf der Erde erreicht. Diese Photonen braucht der menschliche Körper für die Energiegewinnung. Allerdings ist UVB nicht überall auf der Erde das gesamte Jahr über verfügbar. Ob und in welcher Intensität UVB die Erde erreicht, hängt von der Jahreszeit, dem Breitengrad und dem Stand der Sonne ab. Je nördlicher man wohnt, umso weniger UVB bekommt man im Verlauf des Jahres ab. Je näher am Äquator man sich befindet, desto intensiver ist die Strahlung. Während es am Äquator das gesamte Jahr über UVB gibt, haben wir in Wien, das auf dem 48. Breitengrad liegt, von Oktober bis März kein UVB. Somit hat unsere Postleitzahl wesentlich damit zu tun, wie viel Energie wir tanken können. Ab dem 32. Breitengrad – hier liegen beispielsweise Kreta und Tel Aviv – gibt es das gesamte Jahr über UVB. Zusätzlich beeinflusst wird die Strahlungsstärke von der Ozonschicht, Smog, der Wolkendichte und der Höhenlage. So ist die Strahlung in den Bergen stärker als im Flachland, im Sommer stärker als im Winter und mittags stärker als morgens und abends. Verstärkt wird die Strahlung durch die Reflexion von Wasser, Sand und Schnee.

Also gehen Sie an die frische Luft, lassen Sie die ersten warmen Sonnenstrahlen an Ihre Haut und versorgen Sie sich nach dem langen, grauen Winter mit dem ersten Energiekick aus der Sonne. Sie werden sofort spüren, wie Sie die Sonne mit Energie versorgt und sich gute Laune einstellt.